Gut vorbereitet auf das Bewerbungsbild

Das Bewerbungsfoto dient dem zukünftigen Arbeitsgeber als ersten Eindruck und sollte dementsprechend gut durchdacht werden. Mit diesem kleinen Guide will ich dir ein paar Tipps mit an die Hand geben wie du dich gut auf dein Shooting vorbereitest und was man alles beachten sollte.

Worüber du dir Gedanken machen solltest:

  1. Für welchen Beruf bewerbe ich mich?
  2. Wann sollte das Shooting stattfinden?
  3. Was soll ich anziehen?
  4. Wie soll ich mich stylen?
  5. Wie soll mein Foto aussehen?

Normalerweise sind das Fragen, die dir ein Fotograf vor deinem Shooting stellen sollte, um das Bild besser auf deine Zwecke anpassen zu können. Schneller und einfacher ist es natürlich, wenn du dir genau darum schon im Vorfeld ein paar Gedanken machst.

1. Für welchen Beruf bewerbe ich mich?

Klingt jetzt erst einmal nach der einfachsten Frage.

Die meisten Menschen wissen schon konkret als was sie arbeiten möchten, entweder weil sie bereits in diesen Job tätig sind oder aber weil sie sich bereits lange dafür interessieren. Andere wiederum wollen sich komplett umorientieren und einen Neuanfang in einem anderen Bereich starten oder den Weg in die Selbstständigkeit wagen. Und der kleinste Teil ist bereits seit längerem Arbeitslos oder noch ganz orientierungslos.

Man kann die Berufsfelder in kleine Kategorien unterteilen:

  1. Praktikum, Studium, Aushilfsjobs
  2. Soziale Berufe, Handwerk, kreative Berufe
  3. Dienstleistungen, Handel, Medizinische Berufe
  4. Außendienst, Geschäftsführung

Je nach Kategorie sollte das Bild anders aufgebaut sein. Dazu aber mehr in den folgenden Absätzen. Eventuell weißt du auch noch nicht genau wo die Reise hingeht und das Bild muss entsprechend universell sein.

2. Wann und wo sollte das Shooting stattfinden?

Dabei geht es tatsächlich um die Frage der Uhrzeit und den Wochentag und den Shooting-Ort.

  1. Vereinbare einen Termin beim Fotografen. Wenn du ein gutes Bewerbungsbild möchtest, dann such dir einen Fotografen aus, der auf Termin arbeitet, damit er sich genügend Zeit für dich nehmen kann.
  2. Wähle eine Uhrzeit, zu der du besonders wach bist. Wenn du vor deinem Termin eine schlechte Nacht hattest, trink einen starken Kaffee, Tee oder Energiedrink, falls du so etwas trinkst.
  3. Wähle einen stressfreien Tag. Idealerweise hast du keinen langen Arbeitstag hinter dir, wenn du zu deinem Termin kommst.
  4. Wähle ein Studio-Shooting, wenn du auf ruhige, klare Fotos stehst und eine ungestörte Atmosphäre bevorzugst.
  5. Wähle einen Outdoor-Termin, wenn du dich draußen wohler fühlst, nicht auf standardisierte Studio-Hintergründe stehst, du dich für einen naturbezogenen Job bewirbst oder individueller sein möchtest.
  6. Wähle einen Termin in deinen Räumlichkeiten, wenn du dem Kunden zugleich auch die Atmosphäre deines Arbeitsplatzes vermitteln möchtest, dich in gewohnten Arbeitsprozessen ablichten lassen möchtest oder keine Zeit hast selbst irgendwo hin zu fahren.

3. Was soll ich anziehen?

Eine der wichtigsten Dinge, die man bei einem Bewerbungsfoto beachten sollte. Es gibt nichts schlimmeres als over- oder underdressed zu sein. Was du bei der Wahl deines Outfits unbedingt beachten solltest. Es sollte:

  1. zur Persönlichkeit passen. Verkleide dich nicht für dein Bewerbungsbild
  2. zum Job passen.
    1. Praktikum, Studium, Aushilfsjobs: Alltagskleidung, Farben, Poloshirt
    2. Soziale Berufe, Handwerk, kreative Berufe: Poloshirt, individuelles Design, Muster, Farben
    3. Dienstleistungen, Handel, Medizinische Berufe: Poloshirt, Hemd/Bluse, Blazer/Jackett
    4. Außendienst, Geschäftsführung: Hemd/Bluse + Blazer/Jackett (+ggf. Krawatte oder Fliege)
  3. zum Aussehen passen.
    1. helle Haut und helle Haare: dunkle, gedeckte Farben
    2. dunklere oder gebräunte Haut und/oder dunkle Haare: helle, freundliche Farben
    3. langer Hals: Rollkragen, Stehkragen, Neckholder
    4. kurzer Hals: V-,U-Boot-Ausschnitt, eckiger Ausschnitt oder Wasserfallausschnitt
  4. die Schultern und Bauch sollten immer bedeckt sein. Vermeide Tanktops und Carmen-Ausschnitt oder kombiniere sie mit einem Blazer oder Cardigan.
  5. nicht von dir ablenken. Vermeide wirre Muster oder kontroverse Farbkombinationen.
  6. bis zum Schuhwerk durchdacht sein.
    1. wählt bequeme Schuhe. Ein Shooting kann ein paar Minuten dauern.
    2. Schuhe passend zum Outfit. Meistens strahlt man das Outfit dann besser aus.
    3. Absatzschuhe. Helfen für eine bessere und aufrichtigere Haltung
  7. durch Accessoires aufgepäppelt werden. Accessoires tragen zur Verdeutlichung der Persönlichkeit bei und können ein Outfit aufwerten.

Tipp: Bring zu deinem Fotoshooting immer eine Auswahl an Outfits mit. Vermeide die Kombination weißes Hemd + schwarzer Blazer/Jackett, weil es ein sehr altmodisches Auftreten ist.

Tipp: Zieht nicht das gleiche Outfit beim Bewerbungsgespräch an, sonst denkt der potenzielle Arbeitgeber ihr besitzt nur dieses eine.

4. Wie soll ich mich stylen?

Vermutlich ein Punkt, der mehr die Frauen als die Männerwelt betrifft. Aber liebe Männer: diesen Absatz solltet ihr auch lesen, da auch dort Hinweise für euch stehen.

Unbedingte „Does“:

  1. Überschminkt euch nicht. Es kann etwas mehr aufgetragen werden als sonst, weil das Blitzlicht etwas blasser macht, aber übertreibt es bitte nicht. Abpudern erwünscht, denn das lässt die Glanzstellen verschwinden.
  2. Frisörbesuch ist kein Muss. Wenn ihr dennoch einen frischen Haarschnitt wollt, dann am besten ein paar Tage vor eurem Shooting-Termin, damit eure Haare wieder gewohnt liegen. Wenn ihr euch nicht für eine Frisur entscheiden könnt, kommt zunächst mit offenen Haaren und entscheidet dann mit dem Fotograf ob ihr sie hochstecken wollt oder nicht.
  3. Gepflegte Haarwelt. Sorgt bitte dafür dass euer Haar frisch gewaschen ist bzw. nicht fettig aussieht. Der Bart sollte frisch getrimmt sein und eine Rasur am besten kurz vor dem Termin erfolgen.
  4. Brillenträger aufgepasst! Reinigt eure Brille vor dem Shooting. Eine Kamera sieht selbst den kleinsten Fleck. Wenn ihr mehrere Modelle habt, bringt auch hier eine Auswahl mit.

5. Wie soll mein Foto aussehen?

Das weißt du nicht? Dann überleg dir im Vorfeld was dir wichtig ist. Natürlich ist es die Aufgabe vom Fotografen das Bild gut zu machen. Aber nur wenn er deine Wünsche kennt, kann er das Bild so gestalten, dass es deinen Vorstellungen auch zu 100% entspricht.

Daher stelle dir bitte diese Fragen:

  1. Wo wird das Foto platziert? Kommt es in eine Bewerbung oder benötigst du es als Avatar für irgendeine Plattform? Je nachdem ergibt sich daraus entweder ein hoch oder querformatiges Foto.
  2. Wie will ich wirken? Dementsprechend fällt dann die Hintergund- und Lichtwahl. Freundlich und hell erreicht man durch viele und helle Lichtformer und durch helle Hintergründe. Eher kantig und markanter wird es durch eine dunkle Lichtgestaltung mit mehr Schatten und einem dunkleren Hintergrund.
  3. Gibt es Stellen an dir, die du nicht so gerne magst? Darauf können Licht und Pose abgestimmt werden, um gewisse Dinge etwas vorteilhafter darzustellen oder zu verdecken.
  4. Wie viel sollte auf dem Bild zu sehen sein? Meistens endet ein Bewerbungsbild oberhalb des Bauchnabels. Je nach Bildvorstellung oder Job kann es aber auch Sinn machen mehr oder weniger drauf zu nehmen. Lass dich in diesem Punkt vom Fotografen beraten.
  5. Absolut keine Idee? Dann hol dir doch Inspiration im Internet und zeig dem Fotograf diese Beispielbilder, dann weiß er sofort in welche Richtung es gehen soll und bespricht mit dir, ob so etwas auch in deinem Fall umsetzbar ist.

Viel zu lesen? Vielleicht. Aber es lohnt sich. Wenn du alle Punkte zumindest überflogen hast bist du gut auf dein Bewerbungsfoto vorbereitet und weißt worauf es ankommt.

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